IBAN Erklärung: So setzen sich die neuen Kontonummern zusammen

Im Februar 2014 rückte Europa wieder näher zusammen. Im europäischen Zahlungsraum SEPA löste die IBAN das alte deutsche System von Bankleitzahl und Kontonummer ab. Und natürlich stöhnten alle über "die neuen Kontonummern". Doch das neue System ist gar nicht so kompliziert, Überweisungen wurden sogar sicherer. In diesem Artikel steht alles, was Du darüber wissen musst.

Die IBAN: Mehr musst Du Dir nicht merken

Wirklich wichtig ist nur die IBAN (International Bank Account Number = Internationale Bankkonto Nummer).

Diese IBAN besteht aus einem Länderkürzel, einer zweistelligen Prüfziffer, der alten BLZ sowie der eigentlichen Kontonummer. Wirklich neu sind also nur vier Stellen, und das sieht dann so aus:

IBAN Erklärung im SEPA-Formular
So setzt sich die IBAN zusammen: Länderkürzel (schwarz) + Prüfziffer (blau) + Bankleitzahl (grün) + Kontonummer (rot)

Merke Dir also das Länderkürzel “DE” und die neue Prüfziffer (im Bild “XX”) Deines Kontos, das war es auch schon. Schau genau hin: Bankleitzahl und Kontonummer sind ja geblieben. Als Europäer hast Du dafür handfeste Vorteile:

  1. Die IBAN ist sicherer. Eine Überweisung wird bei einem Tippfehler gar nicht erst angenommen. Dafür sorgt diese neue einzigartige Prüfziffer. Früher landete das Geld unter Umständen auf einem fremden Konto.
  2. Lebst Du im EU-Ausland? Oder hast Du ein Ferienhaus in Italien oder Spanien? Oder bestellst Du auf Rechnung bei einem Anbieter in der EU? Früher brauchte man dann immer ein Bankkonto im entsprechenden Land. Das ist jetzt nicht mehr nötig. Das deutsche Bankkonto reicht.
  3. Auch Schnäppchenjäger (z.B. bei Ebay International) dürfen sich freuen: Eine Überweisung innerhalb Europas kostet dann nicht mehr als eine inländische. Bei den meisten Banken ist sie also kostenlos. Onlineüberweisungen müssen spätestens am nächsten Werktag beim Empfänger sein.
  4. Die Widerspruchsfrist bei unberechtigten Lastschriften verlängert sich von vorher sechs auf dann acht Wochen.

Die IBAN Deines Kontos findest Du auch immer auf Deinem Kontoauszug. Sieh nach!

Die BIC braucht man nur für europäische Zahlungen

Und die BIC? Vergiss es. Diese Angabe wurde im innerdeutschen Zahlungsverkehr nur bis zum Februar 2014 benötigt. Bis dahin konnte man aber auch einfach mit der alten Methode überweisen: Bankleitzahl + Kontonummer. Fertig. Nur für EU-weite Überweisungen wird die BIC noch bis Februar 2016 benötigt. Die BIC einfach ist die internationale Bankleitzahl. Jede Filiale hat eine eigene BIC. Falls Du sie wirklich brauchst: Auch die BIC steht auf Deinem Kontoauszug. Sieh nach!

Was ist mit meinen Lastschriften? Muss ich etwas tun?

Wahrscheinlich nicht. Der Grund: Bei Lastschriften unterscheidet man zwischen Einzugsermächtigung und Abbuchungsauftrag. Abbuchungsaufträge sind im privaten Zahlungsverkehr eher selten. Meist hast Du eine Einzugsermächtigung erteilt.

Einmal eingerichtete Einzugsermächtigungen bleiben gültig. Du hast dem Zahlungsempfänger (Händler, Vermieter usw.) die Erlaubnis erteilt, Geld von Deinem Konto einzuziehen. Für die SEPA-Überweisung wurde Deine Kontonummer vom beteiligten Zahlungsdienstleister (Bank) selbständig angepasst. Und für neue Zahlungsaufträge reicht seit Februar 2014 die Angabe der IBAN. Du musst also nichts weiter tun.

Anders bei einem Abbuchungsauftrag. Diesen hast Du Deiner Bank aktiv erteilt. Diese Erlaubnis musstest Du in der Zwischenzeit einfach 1 Mal widerrufen und dann erneuern. That's it.

Ein Abbuchungsauftrag ist übrigens nicht zu verwechseln mit einem selbst eingerichteten Dauerauftrag oder einer Terminüberweisung. Diese Formen der Zahlung kannst Du ganz leicht in Deinem Onlinebanking anpassen. Falls Du es noch nicht getan hast: Ersetze einfach BLZ und alte Kontonummer mit der IBAN - fertig.

Die gedruckten Überweisungsformulare haben sich übrigens kaum geändert. Sie heißen eben jetzt "SEPA Überweisung" (wie im Bild oben). Statt der Kontonummer trägt man die gewünschte IBAN ein, dazu den Kontoinhaber und den Betrag. Fertig. Doch wer nutzt eigentlich noch gedruckte Überweisungsträger? Längst werden 90 Prozent der Überweisungen entweder online oder an einem Automaten in der Bankfiliale getätigt. Hier kümmern sich die Anbieter um die korrekte Umsetzung der neuen Anforderungen.

Eigentlich ganz einfach. Oder?

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